WATZENDORF       Lkr. Coburg


2012     Restaurierung der Johann-Conrad-Schöpf-Orgel von 1734

Disposition:

I.Manual: C – d´´´
Principal   8´     2012  C,D-c''' Prospekt;  Cs ged.,1734
Gemshorn   8´     1734  C-cs° Holz gedeckt, ab d° Metall, konisch
Octav   4´     1734
Gedackt   4´     1809 , Pfeifen  vermutlich älter
Quinte   3´     1734
Superoctav   2´     1734
Mixtur  3fach   1´     1734
II.Manual: C – d´´´
Grobgedackt   8´      1734  Holz
Viola di Gamba   8´      C-cs° Holz, offen, 1734 , d°-d''' 2012
Salicional   8´      1809  C-cs° mit Gemshorn 8´
Hohlflöten   4´      1734  Holz, offen
Pedal: C – c´
Violon-Bass 16´      1734  Holz, offen, mit Vorbärten
Sub-Bass 16´      1734  Holz, gedeckt
Octav-Bass   8´      1734  Holz, offen

Manualkoppel als Schiebekoppel

Pedalkoppel zu I. Manual als Ventilkoppel

Kanaltremulant auf beide Manualwerke wirkend

 

Die Orgel der Evangelischen Marienkirche Watzendorf ist das einzige erhaltene Instrument des Orgelbauers Johann Conrad Schöpf aus Sesslach. 1809 wurde es von Johann Andreas Hofmann aus Neustadt bei Coburg umgebaut. Dabei wurde unter anderem anstelle einer Quinte 1 1/3' das Gedackt 4' eingebaut und die Manualklaviaturen mit einer Schiebekoppel ausgestattet. Bei einer größeren Überarbeitung durch Karl Herig aus Rodach wurde 1921 die Orgel auf 440 Hz Stimmtonhöhe umgestellt. Nach einer Renovierung 1981 war der historische Charakter der Orgel kaum mehr erkennbar.

Bei der Restaurierung des Instrumentes 2011/2012 wurde die Balganlage auf dem Dachboden mit drei Keilbälgen im alten Balkenwerk rekonstruiert, die Bälge können auch von einem Kalkanten bedient werden. Die Windladen und das Pfeifenwerk wurden sorgfältig restauriert. Die Klaviaturen wurden in der Bauweise von Johann Andreas Hofmann wiederhergestellt. Der Principal 8´ (im Prospekt) und das Register Viola di Gamba 8´ wurden erneuert. Schließlich wurde ein beim Abbau entdeckter Kanaltremulant wieder zu neuem Leben erweckt und sogar das Kalkantenglöcklein fand wieder seinen angestammten Platz im alten Balgestell.

Die Stimmtonhöhe wurde wieder auf den ursprünglichen Zustand zurückgeführt und liegt jetzt bei 466 Hz /15°C, es wurde eine 1/6-Komma-Stimmung gelegt.

Das Instrument vermittelt nach der Restaurierung wieder den historischen, kräftigen, aber dennoch singenden Barockklang.