Der Orgelbauer Josef Sapl aus dem benachbarten Kundl ist wenig bekannt. Er lernte und arbeitete bei Albert Mauracher / Salzburg und Franz Reinisch / Steinach und kam so über den klassischen Schleifladenbau zum mechanischen  Kegelladen und schließlich zur Röhrenpneumatik.
Das Instrument ist noch nahezu unverändert erhalten. Die einfache Zustrompneumatik hat an der Windlade noch ein weiteres Vorrelais und ist dadurch relativ präzise und schnell. Beschriftungen und Spuren zufolge wurden einige Bestandteile des Spieltisches wie die Manualklaviatur oder die Registerschaltungen ursprünglich für ein anderes Instrument gebaut. Die Prospektpfeifen hat Sapl selbst noch nach dem Krieg 1919 in Zink erneuert. 1966 wurde ein elektrisches Gebläse eingebaut.
Beim Abbau zur Restaurierung waren weder Schimmel noch Anobienbefall feststellbar, was möglicherweise auch an der Geografie liegt: Thierbach ist das höchstgelegene der vier Wildschönauer Kirchdörfer und liegt auf ca. 1200m. Weil noch fast 95% der originalen weißen Ledermembranen erhalten waren und kaum Verschleiß zeigten, beschlossen wir die Membranen nicht komplett auszutauschen, sondern nur etwa 60 Stück neu nach dem Vorbild der alten herzustellen und die anderen zu Reinigen und mit einem speziellen Mittel zu regenerieren.
Der Spieltisch wurde in der Werkstatt überarbeitet. Hier musste vor allem der brüchige Klaviaturbelag aus Kunststoff erneuert werden. Im Pfeifenwerk fehlten einzelne, kleine Pfeifen in Bordon 16', Gedeckt 8', Salicional 8' und Mixtur 2 2/3'. Das vorhandene Gebläse wurde in einem schallgedämmten Kasten aufgestellt und mit einem Ansaugluftfilter versehen.
Eine Besonderheit ist die Transmission des Bordon 16' als Pedalregister: weil das Pedal keine eigene pneumatische Traktur besitzt, wird beim Ziehen des Registers Subbass 16' die Pedalkoppel aktiviert und der Bordon 16' von C-a° eingeschaltet. Das Register spielt somit hierbei auch im Manual mit. Ähnlich einfache Konstruktionen finden auch bei einigen Mauracher-Orgeln.